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Deutsche Meisterschaft der Renntrecker

29.04.2017

Aus dem Archiv: Interview mit Matthias Meise - April 2015

Kurz vor Beginn der Saison führte ich mit Matthias ein kleines Interview per Mail. Ich wollte mit dem Interview auf die neue Saison einstimmen. Veröffentlichen hat dann aber nicht geklappt. Auf ein Mal war die Saison schon gestartet. Macht aber nix, wird trotzdem veröffentlicht.

Alexander Thiel – Hi Matthias. Ich freu mich das du dich bereit erklärt hast mir ein Interview zu geben. Ich glaub ja, das es für Neulinge, Fans und Außenstehende sehr interessant ist, einen Blick hinter die Kulissen zu bekommen. Also erzähl doch bitte ein wenig von deinem Privatleben.

Matthias Meise –  Ich bin Chemikant und glücklich verheiratet. Wir haben 2 tolle Mädels und bei 3 Frauen zu Hause ist das Hauptthema Reiten und unsere Pferde. Wenn Reitstall angesagt ist nutze ich die Zeit um mich durch die Schrauberei vom Alltag abzulenken.

Rasentreckerrennen gibt es bei uns in Albaxen schon seid 2003. Bis 2014 haben wir das mit nahezu der gleichen Besetzung veranstaltet. Lediglich in den letzten Jahren habe ich den großen Teil der Planung und Orga alleine übernommen. Aber ohne ein gutes Team wäre es über die Jahre nicht so eine gute Veranstaltung geworden. Bis 2009 hatten wir ausschließlich nur Fahrer aus unserer Region.

Ab 2009 war ich auch als Fahrer in Albaxen dabei. 2010 kamen die ersten wirklich auswärtigen Teams und ich durfte vor unserem Rennen das erste mal Rennluft außerhalb von Albaxen schnuppern. Da hat mich das Fieber endgültig erwischt und im Jahr darauf war ich, auch wenn noch nicht ganz so erfolgreich, dann bei der Meisterschaft dabei.

Alexander Thiel – Ja und dann hast du dich immer weiter hochgearbeitet. Ich meine 2011 auf Platz 13, 2012 auf Platz 2 und dann 2013 und 2014 Sieger und damit Deutscher Meister deiner Klasse. Dann dieses Jahr der Hattrick und der dritte Sieg? Das hat ja bisher nur Stephan Greve in der 13-PS-Klasse geschafft, zu mindestens laut meinen Aufzeichnungen.

Matthias Meise – Mein großes Ziel die Titelverteidigung habe ich ja erreicht. Jetzt geht es darum die Leistungen des letzten Jahres annähernd zu bestätigen und es der Konkurrenz schwer zu machen. Oben dran bleiben ist da mein Hauptziel. Ein großer Vorteil war das mein Renntrecker 2014 so zuverlässig war. Bei uns ist es ähnlich wie in der Formel 1. Entwickelst du den Renntrecker nicht weiter lassen dich die anderen stehen

Alexander Thiel – Das Renntrecker bauen habt Ihr bei RTR Team Albaxen wohl drauf. Denn Thorsten Korte war 2013 und 2014 ja immer recht nahe hinter dir.

Wir haben im letzten halben Jahr miteinander telefoniert und sehr viel gemailt. Ich hab dabei erlebt wie du sehr engagiert deinen Standpunkt vertrittst und für die Sache eintrittst. Ich persönlich bewundere das sehr. Was glaubst du, wird es den Renntrecker-Sport in 10 Jahren noch geben? Glaubst du, oder wünscht du dir das der Sport professioneller werden sollte? Was sollte sich ändern?

Matthias Meise – Wer mich kennt weiß wie viel mir an dem Sport liegt und wie wichtig mir die beiden Getriebe Klassen sind. Ob es in 10 Jahren den Sport noch gibt ist schwer zu sagen. Da hängt viel davon ab, wie das Wettrüsten so weiter geht. Wenn das mit klaren Regeln nicht weiter eingegrenzt wird, dann verlieren vielleicht viele, die finanziell nicht so viel ausgeben wollen/können, die Lust daran. Die Klassenunterschiede werden dann zu groß. Im Punkt Professionalität sind wir ja schon einem Schritt weiter. Die ERWM Rennen werden einheitlicher in Sachen Durchführung, Abnahme, Ablauf usw.

Alexander Thiel – Das wichtigste ist doch, das genug Fahrer da sind. Und da fährst du in einer Klasse wo es scheinbar an Fahrern mangelt. Mach doch mal ein wenig Werbung. Warum sollte man Standardklasse fahren und nicht Offen?

Matthias Meise – Das in der 13PS und der Standardklasse meist weniger am Start sind als in der offenen ist richtig. Aber die Zahl der Fahrer die um die vorderen Plätze kämpfen ist nicht viel geringer als in der Offenen Klasse. Es gab mal Zeiten da hat man seinen Aufsitzmäher zu Hause zu einen Renntrecker umgebaut. Das ist das eigentliche Rasentreckerrennen und der Uhrsprungsgedanke. Leider gehen viel zu viele den einfachen weg und bauen gleich einen offenen Trecker. Will das jetzt nicht schlecht reden, aber ich denke einen gut funktionierenden Standard Trecker zu bauen ist nicht weniger aufwendig. Von der Herausforderung mal abgesehen.

Ich kenne einige die neu in diesem Jahr in der 13PS Klasse dabei sind und das freut mich.

Wer mit wenig Geld Spaß haben und auch mal vorne dabei sein will sollte auf jeden Fall in einer der Standard Klassen anfangen.

Alexander Thiel – Nochmal danke für das Interview. Bis jetzt bist du zwei Rennen gefahren und hast jeweils den Zweiten Platz gemacht. Da scheint der Julian eine gute Maschine zu haben und vielleicht auch den Ehrgeiz dieses Jahr der Meister seiner Klasse zu werden. Ich für meinen Teil bin ziemlich gespannt.